Zecken – winzige Parasiten, die schwerwiegende Krankheiten übertragen können. In Deutschland sind sie weit verbreitet und können im Garten, Wald und auf Wiesen lauern. Dieser Artikel bietet umfassende Informationen zu Zecken übertragenen Erkrankungen, Präventionsmaßnahmen und dem richtigen Vorgehen bei einem Zeckenstich. Wir erklären die wichtigsten Krankheiten verständlich und geben praktische Tipps für Ihren Schutz.
Zeckenbisse und ihre Folgen: Borreliose und FSME
Die häufigsten durch Zecken übertragenen Erkrankungen sind die Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Beide Krankheiten können erhebliche gesundheitliche Probleme verursachen.
Borreliose: Die unsichtbare Gefahr
Borreliose wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst. Die Symptome sind oft unspezifisch und ähneln einer Grippe: Müdigkeit, Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Charakteristisch ist die Wanderröte (Erythem migrans), ein roter, sich ausbreitender Ausschlag um die Bissstelle. Wichtig: Nicht jeder Zeckenstich führt zu Borreliose, aber eine Wanderröte erfordert unverzüglich einen Arztbesuch! Unbehandelt kann Borreliose Gelenke, Nerven und Herz schädigen. Eine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika ist daher entscheidend. Wie häufig ist Borreliose eigentlich? Laut RKI 1 werden in Deutschland jährlich zehntausende Fälle gemeldet.
FSME: Gefahr für das Nervensystem
FSME, verursacht durch ein Virus, beginnt oft mit grippeähnlichen Symptomen (Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen). In schwereren Fällen kann eine Hirnhaut- oder Gehirnentzündung auftreten, die lebensbedrohlich sein kann. Eine spezifische Behandlung des Virus gibt es nicht, die Therapie zielt auf die Linderung der Symptome ab. Die Impfung, besonders empfohlen in Risikogebieten (siehe RKI-Karte 1), bietet den effektivsten Schutz.
Regionale Unterschiede und seltene Erkrankungen
Das Risiko einer Zeckeninfektion variiert regional. FSME kommt in Süddeutschland häufiger vor als im Norden. Das RKI 1 stellt aktuelle Risikogebiete dar. Neben Borreliose und FSME können Zecken auch andere, seltene aber potenziell gefährliche Krankheiten übertragen. Achten Sie deshalb auf Symptome wie hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Blutungen oder andere ungewöhnliche Erscheinungen nach einem Zeckenstich.
Effektiver Schutz vor Zeckenbissen: Ein praktischer Leitfaden
Der beste Schutz vor Zeckenkrankheiten ist die Vermeidung von Zeckenbissen. Hier ist, was Sie tun können:
Richtige Kleidung: Tragen Sie beim Aufenthalt in der Natur lange, helle Kleidung (lange Hosen, langärmelige Hemden), die eng anliegt und Zecken den Zugang zur Haut erschwert.
Zeckenschutzmittel: Verwenden Sie Repellentien mit DEET oder Icaridin. Lesen Sie die Gebrauchsanweisung sorgfältig und halten Sie sich daran.
Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie sich und Ihre Kinder nach jedem Aufenthalt im Freien gründlich auf Zecken. Achten Sie auf typische Stellen wie Kniekehlen, Achselhöhlen, Leistengegend, Haaransatz und den Nabel.
Zeckenentfernung: Entfernen Sie Zecken schnell und vorsichtig mit einer Zeckenkarte oder einer Pinzette. Greifen Sie die Zecke so nah wie möglich an der Haut und ziehen Sie sie mit einer gleichmäßigen Bewegung gerade heraus. Desinfizieren Sie die Bissstelle anschließend.
Arztbesuch: Bei Verdacht auf eine Infektion (z.B. Wanderröte, anhaltende Symptome), suchen Sie umgehend einen Arzt auf.
Impfung und ärztliche Beratung: Ihre Vorsorgemaßnahmen
Gegen FSME steht eine wirksame Impfung zur Verfügung, die für Personen in Risikogebieten empfohlen wird. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob eine Impfung für Sie sinnvoll ist. Ein Arztbesuch ist bei jedem Zeckenstich oder Verdacht auf eine Zeckenkrankheit ratsam.
Zusammenfassung: Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
| Erkrankung | Erreger | Symptome | Vorbeugung | Behandlung |
|---|---|---|---|---|
| Borreliose | Borrelia burgdorferi | Wanderröte, Fieber, Müdigkeit, Gelenkschmerzen | Lange Kleidung, Repellentien, Zeckenentfernung | Antibiotika |
| FSME | FSME-Virus | Grippeähnliche Symptome, Kopfschmerzen, Hirnhautentzündung | Impfung (Risikogebiete), Kleidung, Repellentien, Zeckenentfernung | Symptomatisch, ggf. antiviral |
Fazit: Vorsicht und die richtigen Schutzmaßnahmen können Sie effektiv vor Zeckenbissen und den damit verbundenen Erkrankungen schützen. Bleiben Sie informiert und konsultieren Sie bei Bedarf Ihren Arzt.